Wir befinden uns gerade in der dunklen Jahreszeit, die „stade Zeit“, wie es in Bayern so schön heißt. Am 21.12. werden wir die längste Nacht und den kürzesten Tag erleben – bevor der Kreislauf der Natur sich dann mit jedem Tag wieder ein Stück weit in Richtung des Lebens und des Lichts „ent-wickelt“.
Dieser Kreislauf lässt sich auch auf uns übertragen: wie Innen so Außen und umgekehrt.
Einkehren und zur Ruhe kommen – der Ruf der Inneren Stimme
Gerade jetzt in dieser dunklen Jahreszeit, in der es draußen kälter wird und der Nebel sich – wie es für den November so kennzeichnend ist – immer wieder tief an den Himmel heftet und die Felder und Wiesen bedeckt, ist es ideal, sich nach Innen zurückzuziehen.
Einkehr zu halten, es sich kuschelig zu machen und zur Ruhe kommen. Und damit meine ich nicht nur, sich ins Haus zurückzuziehen, sondern auch in sich selbst.
Ich erlebe diese Jahreszeit in diesem Jahr ganz besonders bewusst und intensiv. Das Getöse der Außenwelt drängt mich geradezu nach Innen und es liegt auch ein ganz besonderer Sog darin, diesem Drang nachzugeben. Die innere Stimme ruft und ich weiß, dass es wichtig ist, ihrem Ruf zu folgen.
Und dennoch sehe ich mich, wie wahrscheinlich so viele andere Menschen auch, konfrontiert mit den Verpflichtungen im Außen und dem Alltag, der seine Zeit einfordert und immer lauter zu werden scheint – unüberhörbar, für mich teils unerträglich laut. Ich stehe im Spannungsfeld zwischen Wollen und Tun. Kennst Du das auch? Du nimmst es Dir vor Dich zurückzuziehen – und dann kommt doch wieder das Leben dazwischen…
Die Kraft der Ahnen und der Ruf nach Heilung
Und trotzdem ist es dieses Jahr ein bißchen anders. Es hat für mich bereits begonnen mit der virtuellen Begegnung mit William Toel, dem „Walk am Rhein“ und damit einhergehend mit der Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit und der Deutschen Volksseele. Dies setzte sich dann im Oktober mit Samhain fort – dem Ursprung des heute so kommerzialisierten Halloweens.
Ich spüre, wie es in mir einen Ruf nach Verbindung und Heilung gibt. Wie es bisher war, kann und wird es nicht mehr weiter gehen. Es darf etwas Neues entstehen und dafür braucht es Kraft. Kraft, die nur aus dem Inneren kommen kann und die für mich auch ganz viel mit Heimat finden zu tun hat.
Die Natur macht es uns ja jedes Jahr vor: sie zieht sich über die dunkle, kalte Jahreszeit zurück, bündelt ihre Kräfte im Inneren und tritt dann neu gestärkt im Frühjahr wieder nach Außen, erblüht zu neuem Leben.
Wie wir gezielt als Menschheit geschwächt wurden
Und so höre ich verstärkt den Ruf der Traditionen, der Rituale, der Verbindung mit den Jahreszeiten – und den Ruf der Ahnen. Ich habe begriffen, dass es wichtig ist, wieder in diese Kreisläufe einzutauchen, der Magie der Natur beizuwohnen und die Ahnen zu ehren. Es ist so bedeutsam, die Ahnen wieder als einen Teil der eigenen Identität anzuerkennen und mit ihnen zu leben.
Die Natur und sie können eine so wichtige Quelle der Kraft sein und genau das wurde uns über die Jahrzehnte hinweg gesellschaftlich – so behaupte ich es jedenfalls – bewusst genommen. Wir wurden kulturell von diesen Kraftquellen abgetrennt und werden es auch nach wie vor: mit Hilfe des Kommerz und des Materialismus sowie mit Mechanismen wie der „Schuld-Maschinerie“.
Rückbesinnung auf alte Werte als Kraftquelle in der aktuellen Zeitqualität
Jetzt ist es jedoch an der Zeit, diesen Zyklus zu beenden. Sich wieder auf sich selbst zu besinnen, die eigenen Werte zu überdenken und sie neu zu definieren. Und sich dann diesen genannten Kraftquellen zuzuwenden und sie für sich zu nutzen.
Die aktuelle Zeitqualität, die geprägt ist von Druck, Machtmissbrauch, Zwiespalt, Misstrauen, Wut und Aggression, verlangt jedem einzelnen Menschen auf seine ganz eigene Art und Weise viel ab. Und deshalb ist es so wichtig, Kraft zu tanken, wo immer es nur geht.
Und was liegt da näher, als die Kraftquelle „anzuzapfen“, mit der man eh verbunden ist: die eigenen Vorfahren und das Land, in dem wir leben – unsere Heimat.
Moderner Ahnenkult als Suche nach Identität
Zu Samhain sagt man, dass die Grenzen zwischen uns und der Anderswelt besonders durchlässig sind. Und so habe ich mir in meiner Wohnung einen kleinen Ahnenaltar mit Fotos der Verstorbenen eingerichtet – wie dies früher in jedem Haushalt ganz selbstverständlich war.
Dadurch nehme ich Verbindung mit ihnen auf, ehre sie mit kleinen „Opfergaben“, wie einer kleinen Leckerei, einem Schnäppschen, Blumen oder einer Kerze, die ich entzünde. Und dann gehe ich mit ihnen ins Gespräch, spreche Bitten aus und sage aber auch Danke. Danke für alles, was sie mir gegeben und ermöglicht haben in meinem Leben.
Das ist magisch und berührend. Vielleicht magst Du es ja auch einmal probieren.
Heilung der Deutschen Seele als Teil der eigenen Heilung
Denn unsere Ahnen haben ein Interesse daran, dass es uns gut geht, dass ihr Erbe weitergelebt wird durch uns, und dass alte Verletzungen und Zwistigkeiten innerhalb der Familie geheilt werden.
Du kannst aber auch anderen wichtigen verstorbenen Menschen oder geliebten Tieren einen Platz auf Deinem Ahnenaltar einrichten. So habe ich Fotos meiner lieben Haustiere aufgestellt, da sie eine so bedeutende Rolle in meinem Leben spielen.
Und ich habe ein Stückchen Treibholz vom Rhein, als Symbol für die Deutsche Volksseele, niedergelegt.
Das ist mein persönlicher Versuch, mich mit meiner Heimat Deutschland zu verbinden, in die Aussöhnung mit der deutschen Vergangenheit zu gehen und Kontakt zur Deutschen Volksseele aufzubauen.
Es liegt nun an uns, die Geschichte nicht noch einmal zu wiederholen
Es ist an der Zeit, dass wir Menschen uns wieder unserer Wurzeln und unserer Kraft bewusst werden. Genauso wie es an der Zeit ist, dass wir erkennen, dass wir nicht getrennt sind von allem, was uns umgibt. Wir sind eins.
Jetzt ist die Zeit gekommen, die Trennung von Innen heraus zu beenden. Es ist an der Zeit, wieder Brücken zu schlagen und dem Zwiespalt und der Aggression im Miteinander mit Liebe und gegenseitigem Verständnis zu begegnen.
Sonst bekämpfen wir uns nur weiter selbst und wiederholen die Geschichte von Ausgrenzung, Diffamierung und Schuldzuweisung zum wiederholten Male…
Und genau das wollten wir doch gerade in diesem Land eigentlich verhindern, oder?
Es gibt für alles eine passende Zeit – und die ist immer Jetzt!
Also lasst uns die Dunkle Jahreszeit und die innere Einkehr dazu nutzen, um Kraft zu tanken und Heilung in uns zu bewirken. Wie Innen so Außen – denkt immer daran.
Um dann lasst es uns mit dem 21.12. der Natur gleich tun und mit neuer Kraft, jeden Tag ein bisschen mehr, dem Licht entgegenwachsen und die kollektive Dunkelheit der aktuellen Zeitqualität für immer zu durchbrechen!
Alles Liebe und in Vertrauen auf die Kräfte der Natur und unsere innere Stärke,
Eure Alexandra